Dienstag, 12. August 2008

Und wieder zurück

Seit zwei Wochen bin ich jetzt schon wieder in Deutschland. Da ich erst einmal fast eine Woche Nachbereitung hatte und mir danach noch meine eventuelle zukünftige Uni in Aachen angeguckt habe, war ich bisher noch nicht ganz so viel zuhause und habe mich noch nicht so ganz wieder eingelebt. In kurzer Zeit muss ich dann auch meine alte Heimatstadt wieder verlassen, die Alternative zu Aachen ist Darmstadt, da werde ich dann anfangen, Maschinenbau zu studieren.
Für AFS muss ich noch einen Endbericht über das FSJ schreiben (ich werds heute abend mal versuchen). Den will ich euch nicht vorenthalten und stelle ihn auch hier rein.

Bis bald
Klaus

Dienstag, 8. Juli 2008

Keine Zeit mehr...

Es tut mir Leid, aber ich fürchte vor meiner Rückkehr werde ich nicht mehr dazu kommen, viel zu schreiben. Von Donnerstag bis Montag war die Ankunft der neuen Austauschschüler, 130 Leute!!! Ich hab dementsprechend wenig geschlafen. Währenddessen ist Jan, mein FSJ-Kollege abgereist. Für die letzten drei Wochen würde ich mich am liebsten dreiteilen: Einer geht zur Schule und ist Lehrer, einer geht zu AFS und fährt mit auf das Camp der deutschen und chinesischen Assistant Teachers und kümmert sich um die Austauschschüler und einer ist bei meiner Gastfamilie und unterwegs in Bangkok und Thailand... Deswegen werd ich meine Zeit nicht damit verbringen hier viel zu schreiben. Nur soviel: Macht euch keine Sorgen um mich, mir gehts super, ich bin nur traurig dass ich in weniger als drei Wochen wieder hier weg muss. Versteht mich nicht falsch, ich will gerne zurück nach Deutschland, wieder deutsches Essen essen, Auto fahren, euch alle wiedersehen!!! Das Problem ist nur, ich will hier nicht weg. Vielleicht schwer zu verstehen, aber es ist so.
Also, wir sehen uns am Montag, 28. Juli 10:10 Uhr am Flughafen Hannover, Terminal A (Flug SK1671 aus Kopenhagen) oder irgendwann später, bitte meldet euch! Da ich höchstwahrscheinlich keinen Platz mehr für ein Grundpraktikum für mein Maschinenbaustudium bekomme, habe ich im August dann Zeit und wir können uns treffen.

Noch ein paar Dinge der letzten Wochen: An meinem Geburtstag habe ich von den Englischlehrern meiner Schule eine Party bekommen, echt nett! es gab Karaoke in der Schule, nach Schulschluss. Von meiner Familie gabs einen Kuchen und Freunde in der Schule haben mir auch ganz viel geschenkt. Richtig nett! Dann sind Ende Juni zwei Austauschschüler von meiner Schule aus den USA zurückgekommen. Gleich am Tag nach der Rückkehr haben eine Lehrerin, die beiden Mädels und ich ein Infolunch über ein Schuljahr im Ausland gemacht. Ich hoffe mal dass aus meiner Schule bald wieder Schüler weggehen.
Mehr erzähl ich euch dann in Deutschland.

Bis bald
Euer Klaus

Montag, 16. Juni 2008

Und die Zeit vergeht schneller und schneller…


Typisch AFS-Camp, alle wollen das Gruppenfoto auf ihrer Kamera...

Heikle Situation für Thailand (gelb). Seltsam dass hinter dem japanischen Tor nur drei Fotografen stehen

Der thailändische Fanblock, die gelben sind die Hardcore Fans, nicht allzu viele.

Es wird mal wieder Zeit für eine Zusammenfassung der letzten Wochen. Das Cultural Orientation Camp der Austauschschüler die im April hierher gekommen sind hat inzwischen stattgefunden. Hat viel Spaß gemacht und am liebsten würde ich noch ein Jahr bleiben, um die Schüler durch ihr ganzes Jahr zu begleiten. Aber das geht nicht, ich muss schließlich auch irgendwann mal anfangen zu studieren.

Wir waren für vier Tage im Korat Resort Hotel in der Provinz Nakhon Ratchasima, kurz Korat. Das ist die größte Provinz Thailands und das „Tor zum Isan“. Der Isan ist der Nordosten Thailands, die größte Teilregion dieses Landes und auch sein Brot -äh- Reiskorb. Das Hotel lag auch etwas außerhalb, inmitten von Feldern. Außer uns war nur noch eine andere Gruppe da. In Korat kann man eigentlich eine Menge unternehmen, aber wir wollten sicher gehen, dass allen Schülern mit Problemen (von denen sie vielleicht noch gar nicht richtig wussten) geholfen wird. Deswegen hatten wir nur einen Ausflugtag. Da ging es Phi Mai, eine Tempelruine im Khmer-Stil, so ähnlich wie Angkor Wat, das ich schon in Kambodscha gesehen habe. Dann ging es noch in eine Schule, wo wir als größere Gruppe Ausländer natürlich sofort von vielen Schülern umringt waren. Ansonsten waren wir aber im Hotel, wo es Dank Swimming Pool (in Bau, nur zweimal für eine Stunde geöffnet gewesen) und Dampfbad auch nicht langweilig wurde. Außerdem ist es natürlich immer wieder schön mit Leuten aus aller Welt bis spät in die Nacht zu reden.

Letzten Samstag war ich mit Min und Jan (Gastbruder und FSJ-Kollege, falls ihr es gerade nicht wisst) bei meinem zweiten Live-Fußballspiel. Nach dem Zweitligaspiel Hannover-Frankfurt diesmal gleich ein Länderspiel: Thailand-Japan WM Qualifikation, günstigstes Ticket, nur 2,20€. Von bisher vier von sechs Spielen hatte Thailand drei verloren und eins unentschieden gespielt. Dieses Mal, das Rückspiel gegen Japan, haben sie auch 3-0 verloren. Die Thai-Fans könnten noch viel lernen von den Japanern, von denen mindestens genauso viele wie Thais im Stadion waren, und das in Bangkok! Der durchschnittliche Thai-Fan hat mehr übrig für Manchester, Liverpool und Chelsea als die eigene Nationalmannschaft. Die Europameisterschaft ist zurzeit wichtiger als alles andere. Zeitgleich zum EM-Eröffnungsspiel lief das WM-Qualispiel Bahrain-Thailand. Das Euro-Spiel wird auf zwei Kanälen mit demselben Kommentator übertragen und die thailändische Mannschaft sucht man vergebens. Selbst die Demonstranten der „People’s Alliance for Democracy“ haben auf dem Platz wo sie protestieren eine Videowand aufgebaut. Das sind die, die 2006 mit einem Coup den umstrittenen Premierminister Thaksin gestürzt haben. Jetzt sind sie wieder am protestieren, weil die neue (demokratisch gewählte) Regierung nicht das tut, was sie wollen. Originalzitat aus der Zeitung: „It’s not that I don’t care for my country, but it can wait for me.” Ich hoffe einfach mal, dass diese Regierung mal nicht durch einen Coup zusammenbricht, sondern durchhält oder Neuwahlen veranlasst wenn die Koalition auseinander bricht.

In nächster Zeit steht (soweit ich bisher weiß, in Thailand ist das nie so sicher) nichts Besonderes an, Anfang Juli kommen neue Gastschüler an. Diesmal eine große Gruppe, über 100 Leute. Einige von denen bleiben aber nur 6 Wochen hier.
Dann mach ich mich mal dran, meine letzten zwei Tage als Teenager zu genießen.

Sonntag, 25. Mai 2008

Der Alltag ist zurück (wenn man es so nennen kann…)


Der "Haus-Schrein" meines Gastonkels, ich habe natürlich auch Respekt gezollt und Räucherstäbchen angezündet.

Schlittschuhlaufen in der Esplanade

Der Mai ist gekommen… und schon fast wieder zu Ende, also melde ich mich mal wieder. Ab Montag, dem 12. Mai musste ich wieder zur Schule, das war auch der erste Tag für die Schüler. Aaaaber, das heißt natürlich nicht dass an diesem Tag schon Unterricht stattfindet. Erst einmal haben sich die Klassen mit ihren Klassenlehrern getroffen. Vor Mittag waren die Schüler schon wieder zuhause. An den nächsten beiden Tagen fanden dann Lehrerbesprechungen statt, die Schüler mussten nicht kommen. Am Donnerstag waren Einführungen für die neuen Schüler der M.1 (siebte Klasse) und M.4 (zehnte Klasse, nach der neunten hat man einen Abschluss) und Freitag ging es endlich los. Zuerst sollte ich mit einem festen Stundenplan alle 14 Klassen der M.2 (achte Klasse) unterrichten, doch es kam wieder alles anders und einer unserer foreign teachers hat den Job doch nicht angenommen. Bisher unterrichte ich deswegen seine Klassen, das sind ein paar aus M1 und M3. Allerdings habe ich die Klassen noch gar nicht alle gesehen, weil ich Anfang letzter Woche auf dem End-of-Stay Camp der Wave2 unserer Austauschschüler war. Etwa 60 Leute wollten/mussten zurück in ihre Heimatländer. Darauf sollten sie auch einigermaßen vorbereitet werden, denn so eine Rückkehr nach einem Jahr woanders ist gar nicht so einfach wie man denkt. Außerdem musste sich jemand darum kümmern, dass sie am Flughafen trotz Tonnen von Übergepäck alles eingecheckt bekommen. Hat aber trotz wenig Schlaf Spaß gemacht. In der Schule sieht es zurzeit so aus, als würde ich meine M.2 Klassen bald bekommen, wenn wir einen neuen foreign teacher haben. Bis dahin macht es aber genauso Spaß, die M1 und M3 zu unterrichten. Vom 3. bis 6. Juni bin ich dann schon wieder unterwegs, die neue Wave1 der Austauschschüler hat Cultural Orientation Camp in Korat (Nakhon Ratchasima, die flächengrößte Provinz Thailands). Da war ich noch nie und freue mich deswegen darauf. Interessiert mich natürlich auch, wie es den ganzen Schülern, die im April angekommen sind, inzwischen geht. Was sonst noch so war: Ich war mal wieder Schlittschuhlaufen, in einer Mall hier gibt es eine kleine Eisbahn. Da die Klimaanlage es aber nicht wirklich schafft es ganz kalt zu machen, war das Eis nach einer Stunde schon mit recht viel Wasser bedeckt. Aber es hat trotzdem Spaß gemacht, vor allem mit den Thais die das erste Mal auf dem Eis standen. Am Montag fängt mein Gastbruder an zu studieren, Accounting an der katholischen, englischsprachigen Assumption University. Und ich gucke mir auch zurzeit intensiv deutsche Unis an. Ich werde Maschinenbau studieren, weiß aber noch nicht genau wo. Deshalb bewerbe ich mich schon von hier aus, aber entscheide mich dann für den Ort erst wenn ich wieder da bin. Meine Favoriten sind zurzeit Aachen, Darmstadt und Karlsruhe, aber auch Hannover ist noch nicht aus dem Rennen. Dafür muss ich dann recht bald nach meiner Rückkehr mit dem Vorpraktikum anfangen (6 Wochen). Das werde ich auf jeden Fall noch in Hannover machen. Vor zwei Wochen war ich mit meiner Familie wieder in Uthai Thani, dort fand eine Zeremonie vor dem Hausschrein meines Gastonkels statt. Der Schrein muss wohl recht wichtig sein, jedenfalls kam das halbe Dorf zusammen um erst mit Mönchen zu beten und dann zu feiern (natürlich ohne Mönche). Ich habe in Futsal-Spiel gesehen. Das ist Indoor Fußball mit vier Spielern pro Mannschaft, keine Ahnung ob es das in Europa auch gibt, aber hier ist es relativ beliebt. Thailand-Australien, und Thailand hat natürlich gewonnen ;-). Das war das Viertelfinale, im Finale hat Thailand gegen den Iran verloren. Bis bald Klaus

Samstag, 3. Mai 2008

สงกรานต์และไปเที่ยว Songkran und Bpai Tiau


Get ready to splash!

Eine der beiden Strassen in Bangkok, wo am meisten los war (Silom).

Jan, ich (aus Thailand), Johannes und Ole (aus Malaysia) auf dem Weg nach Angkor Wat.

Bayon in Angkor Thom, eine der vielen Ruinen, sieht so aus wie in Indiana Jones ;-).

Mann mit Hut

VIELE Motorraeder in Vietnam, trotzdem konnte man auch hier ziemlich gefahrlos die Strasse ueberqueren, die weichen aus. Echt, man muss nur ein bisschen aufpassen!

Da bin ich wieder. Gesund und munter zurück aus dem Urlaub. Erstmal war vom 13.-15. April Thai Neujahr, Songkran. Das ist der wichtigste Feiertag hier, und viele Familien treffen sich in ihren Heimatprovinzen. Deshalb wird es in Bangkok in der Zeit ziemlich leer. Aber natürlich war auch hier eine Menge los. Aber erstmal war ich mit meiner Gastfamilie am 13. und 14. in Uthai Thani, wo meine beiden Gasteltern herkommen. Übernachtet haben wir wie immer auf der Farm meines Gastonkels. Am ersten Tag ist nicht viel passiert, abends waren wir in einem Tempel im größten Dorf in der Nähe, da fand eine Zeremonie statt weil gerade ein neues Gebäude für den Tempel fertig war. Am nächsten Tag ging es dann früh morgens wieder in den Tempel. Da haben die Mönche gebetet und es gab essen. Danach gleich zum nächsten Tempel, wo wir uns mit der Familie von meinem Gastvater getroffen haben. Auch wieder gegessen und dann in einer Zeremonie den Älteren Respekt erwiesen, indem man ihnen ein bisschen Wasser über die Hände gießt und sie einem dafür Glück wünschen. Noch eine Zeremonie gab es vor den Gräbern meiner Gast-Urgroßeltern. Dann ging es auch schon los: Alle haben sich gegenseitig mit Wasser nassgespritzt. Und zwar nicht nur normales Wasser, sondern auch eiskaltes, oder mit Puder versetztes, das so richtig schön schmiert. So ging das dann weiter im größeren Ort in der Nähe, Manche Leute sind mit Pick-ups rumgefahren und manche hatten Stationen aufgebaut, mit genügend Wasser für alle. War sehr lustig, wenn man nicht gerade ein sauberes Auto brauchte an dem Tag. Abends sind wir dann zurück und am 15. war ich noch ein bisschen in Bangkok unterwegs. Zwei große Straßen waren teilweise gesperrt (oder auch nicht, aber trotzdem voll mit Leuten…) und da fand etwa das gleiche statt wie ich am Tag vorher auf dem Land erlebt hatte. Nur dass ich am Tag vorher immer der einzige Ausländer war und dadurch oft das meiste abbekommen hab.

Am 16. früh(!) morgens ging es zum Busbahnhof. Auf dem Weg dahin war ein dicker Stau nur wegen der ganzen Busse die die Songkran-Heimkehrer zurück nach Bangkok gebracht haben. Aber ich war noch pünktlich und um 6 saßen wir, 2 FSJler aus Malaysia und 2 aus Thailand, im Bus nach Aranyaprathet, einer Grenzstadt zu Kambodscha. Außer uns waren vielleicht noch vier andere Leute im Bus, wer wollte an diesem Tag schon aus Bangkok weg. Der Grenzübergang in dieser Stadt soll der schlimmste in Südostasien sein, was Abzocke angeht, gut dass Jan und ich schon ein Visum hatten. Auf der anderen Seite haben wir dann ein Taxi nach Siem Reap genommen, der Stadt in deren Nähe die berühmten Tempelruinen von Angkor Wat sind. Die sollen das weitläufigste religiöse Bauwerk der Welt sein, das wollten wir natürlich sehen. Schnell ein günstiges Guesthouse gefunden, der Lonely-Planet Reiseführer war eine große Hilfe, und ein bisschen die Stadt erkunden. Da an der Grenze alles so teuer war gab es gleich verspätetes Mittagessen (um 17 Uhr). Am nächsten Tag gings nach Angkor Wat. Wir hatten uns Fahrräder geliehen, aber es war so heiß, dass wir am nächsten Tag dann doch lieber ein Tuktuk (Motorrad-getriebenes, Rikscha-ähnliches Gefährt) inklusive Fahrer gemietet haben. So viel teurer war das auch nicht, weil wir zu viert gut in eins gepasst haben. Am nächsten Tag sind wir auch sehr viel früher los, um den Sonnenaufgang um 6 Uhr anzugucken. Das war sehr beeindruckend aber vor allem war es um die Uhrzeit noch nicht so heiß und man konnte die Tempel viel mehr genießen.

Am nächsten Tag (nach 3 Nächten in Siem Reap) wollten wir nach Phnom Penh, der Hauptstadt. Zufällig lief an dem Abend in einer Kneipe ein Film über die Khmer Rouge, das Schreckensregime, das in Kambodscha von 1975-78 geherrscht hat. Auch wenn der Film nicht soo toll war, hat man doch ein bisschen mehr darüber erfahren. Ich wusste vorher kein bisschen darüber, hätte ich nicht zufällig in der Hannoverschen Zeitung einen Artikel darüber gesehen. Sie wollten praktisch alle gebildeten Menschen ausrotten und aus Kambodscha einen reinen Agrar-Staat machen, mit totaler Kontrolle und Gehirnwäsche der Menschen. Schon erschreckend, wenn man in einem Land herumläuft, in dem vor dreißig Jahren noch alle Leute umgebracht wurden, nur weil sie eine Brille trugen (und damit intellektuell aussahen).

In Phnom Penh haben wir dann auch ein paar Reste aus dieser Zeit gesehen, die „Killing Fields“ am Stadtrand und das Hauptgefängnis der Khmer Rouge in einer ehemaligen Schule. Dort haben von insgesamt 14.000 Insassen nicht einmal ein Dutzend überlebt. Auf den Killing Fields, neben einem Turm von Schädeln, die dort gefunden wurden steht: The terror-regime of the Khmer Rouge committed crimes more cruel than those committed by the Nazi regime.
Außerdem gab es in Phnom Penh noch ein paar andere Dinge zu sehen, den Königspalast, Tempel und den Mekong-Fluss. Auch wenn sich Thailand und Kambodscha in vielen Dingen recht ähnlich sind (Sprache, Monarchie, geographische Nachbarn), mögen sie sich aus irgendeinem Grund nicht so sehr.

Nach 2 Nächten in der Hauptstadt hatten wir eine Tour durch das Delta des Mekong in Vietnam gebucht. 2 Nächte in zwei Städten dort verbracht und dann waren wir auch schon in Ho Chi Minh City/Saigon. Auf dem Weg schon mal klargestellt, dass wir in Vietnam auf keinen Fall Fahrräder oder Motorräder ausleihen werden. Ständig wurde irgendwo gehupt und durch ganz viele Motorräder war der Verkehr noch eine Nummer härter als in Thailand. Allerdings: es hatten alle Helme auf, und Unfälle haben wir nicht gesehen in unseren 7 Tagen in Vietnam. Die Tour im Mekong-Delta war ziemlich touristisch, wir haben schwimmende Märkte, kleine Dörfer und Essensproduktion gesehen und dabei viel Strecke auf dem Wasser zurückgelegt. Trotzdem interessant.
In der größten Stadt Vietnams gab es dann wieder Dinge aus der neueren Geschichte zu sehen, nämlich aus dem Vietnamkrieg, aber auch viel Reste aus der Kolonialzeit. Wie in Laos und Kambodscha auch gab es überall Baguette! In Saigon haben wir dann öfter mal ausgeschlafen, waren auch etwas müde vom Urlaub. Trotzdem viel gesehen, aber uns auch 5 Tage lang nicht weiter als Gehreichweite von unserem Hotel entfernt. Letzten Montag ging’s abends mit dem Flugzeug zurück nach Bangkok. Billigflieger AirAsia hat die Strecke gerade ins Programm genommen, zum Glück. So haben wir nur 44€ für den Flug bezahlt und hatten auch noch einen von deren neuen A320.
Nach einer kurzen Nacht zuhause gleich wieder an die Arbeit, neue AFSer sind angekommen und mussten vorbereitet werden. Also wieder zum Flughafen und zwei Nächte im Rama Gardens Hotel, und die neuen auf ihren Job als Assistant teachers vorbereiten.
Und jetzt endlich mal wieder ein Wochenende zuhause. Wie ihr seht hatte ich genug Zeit um ein bisschen was zu schreiben…

Samstag, 12. April 2008

Bald ist Neujahr

Heute leider ohne Bilder, die werden hoffentlich noch nachgereicht.
Erst einmal ein kurzer Rueckblick:
Nach dem letzten Eintrag hatte es mich noch einmal umgehauen und ich musste mit Erkaeltung einen Tag zuhause bleiben. Das lag wohl erstens an der saumaessigen Hitze seit Mitte Maerz und zweitens daran, dass mein Immunsystem durch die Magenverstimmung vorher geschwaecht war und sich dann gleich noch etwas anderes abgeholt hat. Aber das ging dann schnell wieder vorbei. Musste es auch, denn vom 3.-6. April war die Anreise der ersten Welle von Austauschschuelern (1. Welle=SH, also die kleinere Gruppe). Das waren 28 Leute, davon gut 10 Deutsche. Die mussten alle vom Flughafen ins Hotel gebracht werden und da auf Thailand vorbereitet werden. Das lief alles glatt, am Sonntag war ich nur dann etwas (...) muede. Dann bin ich aber noch mit meiner Gastfamilie nach Bang Saen gefahren, einem Strand in der Naehe von Bangkok. Da war es ein bisschen dreckig, aber trotzdem wars schoen endlich mal wieder im Meer zu schwimmen wo ich hier schon so nah dran wohne.
Die letzte Woche gabs bei AFS eine Menge zu tun, das lag auch daran, dass naechste Woche Montag bis Mittwoch frei ist, es ist Thai-Neujahr สงกรานต์ (Songkran). Ausserdem warn Jan und ich mal wieder auf Botschaftstour und haben pro Person 3600 Baht (=75 Euro) dafuer ausgegeben, dass wir nach Songkran nach Kambodscha und Vietnam reisen duerfen. Das Rueckflugticket von Saigon/Ho Chi Minh City nach Bangkok hat grad mal etwas mehr als die Haelfte davon gekostet. Wir fahren am 16. April mit dem Bus los nach Kambodscha. Es fahren noch unsere FSJ-Kollegen von AFS Malaysia mit, wir sind also zu viert. Dann werden sich die Ruinen von Angkor Wat, die Hauptstadt Phnom Phen in Kambodscha und das Mekhong Delta mit Saigon in Vietnam angeguckt. Davon und wohl auch von Songkran werde ich euch dann Anfang Mai berichten, denn gleich nach unserer Rueckkehr muessen Jan und ich schon wieder zum Flughafen und Rama Gardens Hotel, es kommen 8 Deutsche und eine Daenin die hier in Schulen unterrichten werden. Die Deutschen werden vom deutschen Entwicklungshilfeministerium gefoerdert, unter dem "weltwaerts"Programm. Sehr interessant, mehr Infos klickt hier.
Bis dann
Klaus

Samstag, 29. März 2008

Laos und mehr


In den Tiefen einer dunklen Höhle (wegen Blitz ist das so hell, normalerweise hat man nur einen Punkt von der Lampe gesehen).

Min vor den Stromschnellen, die beiden anderen Boote unserer Gruppe sind umgekippt aber wir nicht.

Patuxai, das Nationalmonument, gebaut mit Zement aus den USA der für den Flughafen gedacht war.

P'Nine aus dem Hosting, Adjarn Tae, eine Volunteer, und ich auf der Gastfamilienvorbereitung für die neuen Austauschschüler, sie kommen am 3.4.

Ah, endlich mal wieder zuhause. Das kam in letzter Zeit nicht soo häufig vor. Anfang März der Meditationskurs, vom 15.-21. war ich in Laos und letzte Woche Montag bis Mittwoch auf einem Englishcamp in Ratchaburi, im Westen Thailands. Davon werd ich mal ein bisschen erzählen.

Der Plan mit Laos kam relativ spontan, auch wenn ich mit Jan, meinem FSJ-Kollegen im AFS-Büro, schon öfter darüber nachgedacht hatte. Mein Gastbruder Min war noch nie im Ausland und wollte auch mit, da er aber zurzeit schon einen Vorkurs für die Uni hat, war diese Woche seine einzige Chance noch irgendwas zu machen. Kurz bevor ich in dem Tempel Suan Mokkh von der Außenwelt abgeschnitten war stand der Plan dann. ABER, wir sind hier in Thailand, es hat sich natürlich noch etwas geändert und wir mussten die Tage ein bisschen verschieben. Erst hatten wir geplant, bis nach Luang Prabang in Nordlaos zu fahren, doch dafür hatten wir dann keine Zeit mehr (es waren 5 volle Tage in Laos). Also waren wir nur in der Hauptstadt Vientiane (sprich Wi-eng-dschan) und in Vang Vieng, einem Dorf ungefähr 150 km nödlich. Vientiane ist direkt an der Grenze zu Thailand. Wir sind also am 15. mit dem Zug abends losgefahren, morgens waren wir in Nong Khai, der Grenzstadt auf thailändischer Seite. Vom Busbahnhof mit dem International Bus zügig über die Grenzen und in Vientiane gleich weiter nach Vang Vieng. Dabei durften wir gleich schon die Touristenschlepper erleben. Am Busbahnhof in Vientiane wollte man uns Plätze in einem Van nach Vang Vieng andrehen. Aber als wir nach dem öffentlichen Bus gefragt haben, wurde uns der auch sofort gezeigt, allerdings hat der Typ beim Preis und der Fahrtdauer ganz schön übertrieben. Der Bus hat dann sehr viel weniger als der Van gekostet, hatte allerdings kein Aircon und war rappelvoll. Nach dreieinhalb Stunden in Vang Vieng haben wir uns erstmal eine Bleibe gesucht und auch ein echt schönes Guest House gefunden, für 100.000 Kip (etwa 7,50€) für drei Personen pro Nacht. Es hätte sicherlich etwas günstigeres gegeben, aber das Zimmer war so schön, dass wir dageblieben sind. Am ersten Tag wurde das „Dorf“ erkundet, alles voll mit Backpackern, deswegen Preise für Essen teurer als in Thailand normalerweise. Den Tag zusammen in Hängematten am Fluss ausklingen lassen und ab ins Bett. 3 Nächte sind wir in Vang Vieng geblieben, haben uns zweimal Fahrräder ausgeliehen und sind zu ein paar Höhlen in der Umgebung gefahren. Die Natur da ist echt schön! In einer Höhle sind wir mit einem Führer (also nur vier Leute) etwa einen Kilometer weit gegangen, bis wir an einen See gekommen sind. Da sind wir dann drin geschwommen. Ein bisschen unheimlich (was passiert wenn jetzt unsere Taschenlampen ausfallen…) aber schon nett. In eine andere größere Höhle, wo etwas mehr Touristen waren, sind wir ohne Führer hineingegangen und mussten dann zwei Tschechen den Weg zurück zeigen, weil sie sich verlaufen hatten (so kompliziert wars nicht, aber Jan und ich waren uns auch kurz nicht einig wo wir lang mussten). Danach gleich vor der Höhle im kühlen klaren Höhlenwasser schwimmen. Am dritten Tag sind wir zurück nach Vientiane. In einem Reisebüro haben wir eine Kanu/Kajak-Tour zurück gebucht, die haben uns zu einem Fluss gefahren, da sind wir dann etwa 15 km drauf gerudert und der Rest wurde mit dem Auto gefahren. Unterwegs sind wir durch (kleine) Stromschnellen gefahren, wo mein Min und ich (es waren Zweierkajaks) die einzigen waren, die nicht umgekippt sind. Dann war da noch eine tiefe Stelle mit Felsen oben drüber, und ich bin das erste Mal in meinem Leben mehr als 5m gesprungen, nämlich 12!!! Hat auch gute 7 Minuten gebraucht bis ich endlich runter war, aber dann gleich noch einmal.

In Vientiane waren wir dann noch zwei Nächte. Das ist die wohl unscheinbarste Hauptstadt der Welt ;-). War nicht viel größer als eine typische thailändische Provinzhauptstadt, davon gibt es hier 75 und die sind alle noch überhaupt nichts im Vergleich mit Bangkok. Da gab es ein paar Tempel zu sehen, ein bisschen kommunistische Propaganda aber auch interessantes über die vor-kommunistische Geschichte von Laos im Nationalmuseum, französische Bäckereien und Restaurants, weil Laos früher französisch war und abends ein französisches Festival am Ufer des Mekong Flusses. Das fand wohl nur an den beiden Abenden statt, an denen wir da warn, also Glück gehabt. Zurück nach Bangkok gings am 21. morgens mit dem Bus, einmal umsteigen in Udon Thani im Nordosten Thailands. Die Rückfahrt hat übrigens umgerechnet ganze 8,90€ gekostet. Da wir tagsüber gefahren sind lief während der gesamten Busfahrt Unterhaltungsprogramm: Thai-Liebeslieder Musikvideos.

Das Englischcamp letzte Woche war nett, mal wieder ne Menge Spass gehabt, obwohl ich am Mittwoch krank war (Magen/Darm) und nur im Bett gelegen hab. Dort waren Schüler aus Klasse 7-9 von Schulen in meiner Educational Service Area (Bangkok 2). Auf dem Camp warn ein bisschen zu viele Lehrer nach meinem Geschmack, da von jeder Schule ca. 3 Schüler und 1-2 Lehrer mitgekommen waren. Die standen sich dann oft gegenseitig im Weg. Aber den Spass hat das eher noch gefördert ;-).

Das sollte erst einmal reichen.
Liebe Grüße
Klaus

Samstag, 15. März 2008

Meditieren (oder es wenigstens versuchen…)


Visum für Laos beantragt! Ich musste 1400 Baht and Laos bazahlen und 1000 Baht an Thailand damit ich auch zurückkommen darf...

Mein Bett für 11 Nächte; ich dachte auch erst ich könnte kein bisschen schlafen, aber es war kein Problem, selbst in der Mittagspause hab ich mich manchmal hingelegt.

So, da bin ich wieder. Dienstag ging’s zurück nach Haus aus dem Süden, ich war für 11 Tage in einem Tempel auf einem Meditationskurs. Davon gehört hatte ich von einer AFS-Austauschschülerin, und während ich da war, waren sie und 3 andere aus Deutschland, den USA und der Türkei da. Außerdem noch eine Schülerin aus Belgien, die aber gleich einen Schritt weiter gegangen ist und Nonne war. Das ist auch eine der tollen Erfahrungen, die man hier mit AFS Thailand machen kann: Mönch oder Nonne werden. Mit allem was dazugehört: Haare (inklusive Augenbrauen) abrasieren, die Robe tragen, für Männer orange und Frauen weiß, und sich den 227 (Mönche) oder 10 (Nonnen) Regeln unterwerfen. Während meiner Zeit in dem Kloster sollte ich 8 Regeln beachten: 1. Nicht töten
(Don’t take away any breath); 2. Nicht stehlen (Don’t take what is not given); 3. kein Sex, physisch oder psychisch (Keep your mind and body free from any sexual activity); 4. Nicht lügen (Do not harm others by speech); 5. Keine Drogen (Do not harm your consciousness with substances that intoxicate and lead to carelessness); 6. Nicht zwischen Mittag und Sonnenaufgang essen (also 2 Mahlzeiten pro Tag); 7. Nicht Musik hören oder sich schön machen; 8. Nicht in luxuriösen Betten schlafen.

So schlimm war das alles nicht, falls ihr jetzt denkt dass ich in den Händen einer Sekte gelandet bin ;-). Niemand wurde kontrolliert ob er etwas zu essen in seinem Zimmer versteckt hatte oder solche Sachen. Aber wenn man sich an die Regeln gehalten hat, war es eine interessante Erfahrung. Also, erst einmal eine kurze Einführung in den Buddhismus, so wie wir es da gelernt haben. Vor 2500 Jahren ist ein relativ reicher Mensch (Siddharta Gathama) in Nordindien in den Wald gegangen und hat meditiert, weil er meinte dass sein bisheriges Leben nicht so toll war. Jedenfalls hatte er dann eine Erleuchtung nach ganz viel Meditation, dass der wahre Gott das Gesetz der Natur ist, dem sich alles unterwerfen muss. Außerdem meinte er, dass jeder Mensch leiden muss, solange er sich an materielle Dinge anheftet. Da alle Dinge nicht permanent sind sondern ständig verschwinden oder sich wandeln ist das so. Klingt das logisch? Naja, da kann man viel zu sagen, wenn ihr mehr wissen wollt können wir uns ja später mal drüber unterhalten. Da jedenfalls nicht alle Buddhisten Vollzeit meditieren können, werden die Mönche so verehrt. Die guten Mönche, so wie die in dem Tempel wo ich war, meditieren auch sehr viel und leben so wie Buddha es empfohlen hat. Buddha heißt übrigens „Erleuchteter“ und dieser Status kann von allen Menschen erreicht werden, es weiß aber keiner ob es nach dem Buddha Gathama wieder einen gab, denn da ein Buddha keinerlei Egoismus mehr hat, hat er auch keinen Bedarf irgendjemandem zu sagen, er wäre erleuchtet… Viele Mönche heutzutage sind allerdings auch schon an die Welt des Materialismus angepasst und meditieren nicht mehr so viel. Aus diesem Grund ist der Gründer des Tempels im Süden, wo ich war, aus einem Tempel in Bangkok wieder in seinen Heimatort zurückgegangen. So, es wird langsam zu viel…

Noch kurz zu dem Retreat/Meditationskurs: Schlafen auf einer Strohmatte auf Beton und einem Kopfkissen aus massivem Holz. Ich habe gut geschlafen, aber diese Dinge haben einem das Aufstehen um 4 Uhr sehr einfach gemacht. Dann gab es Meditation und Yoga, um 8 Uhr Frühstück, vormittags und nachmittags wieder Meditation im Sitzen und beim Gehen. Mittags noch eine Mahlzeit und abends Kakao. Spät abends dann noch Sitzmeditation und „Group Walking Meditation“. Der Sinn von Meditation ist, sich genau bewusst zu sein, was gerade im Augenblick passiert und nicht im Geist irgendwo in der Zukunft oder Vergangenheit zu sein. Beim Sitzen achtet man dann auf seinen Atem und beim Gehen auf die Schritte. Da waren etwa 110 Leute aus vielen Ländern, sehr viele Deutsche. Wie die meisten anderen Teilnehmer bin ich mit Meditation nicht sehr weit gekommen und habe es selten geschafft mich ein paar Minuten auf meinen Atem zu konzentrieren. Aber trotzdem war es eine super Erfahrung, 10 Tage nicht zu reden, vegetarisch zu essen, barfuß zu laufen,… Wer mehr wissen will: http://www.suanmokkh.org

Auf der Rückfahrt mit dem Zug hatte ich dann plötzlich mein Handy nicht mehr. Wahrscheinlich ist es mir aus der Tasche gefallen und dann hat es jemand mitgenommen, jedenfalls hab ich alles versucht um es wiederzubekommen, aber es war futsch. Heute Abend geht es nach Laos! Mit meinem Gastbruder Min und meinem mit-FSJler Jan fahren wir mit dem Zug zur Grenze und haben dann 5 volle Tage in Laos. Es war mal mehr geplant aber mein Gastbruder hat zurzeit recht viel Stress mit seiner zukünftigen Uni. Er ist gerade mit der Schule fertig, nach der 12. Klasse, und studiert ab Mai Accounting an der katholischen Assumption University, wo au Englisch unterrichtet wird. Ab Ende März muss er aber noch einen verpflichtenden Vorkurs in Englisch und Mathe machen, deswegen ist diese Woche die einzige in der wir etwas unternehmen können. Und da er noch nie in einem anderen Land war, wird das sicher interessant. Er hofft auch noch, mit Jan und mir im April nach Kambodscha und Vietnam fahren zu können, es ist noch nicht ganz klar, wann der Vorkurs vorbei ist. Mal sehen.

Montag, 25. Februar 2008

Es sind Feeerien – Zumindest für Schüler


Nach dem Termin bei der Immigration noch eben bei den Deutschen vorbeigeschaut. Der DAAD konnte mir aber nicht wirklich weiterhelfen...

Der Flughafen, genannt สุวรรณภูมิ (sprich Suwannapuhm), gerade etwas mehr als ein Jahr alt. Sehr schoen uebersichtlich, wenn man nicht fliegt gibt es nur eine einzige Halle die fuer einen wichtig ist, oben ist Check-in und unten Arrival. Hier der Check in.

Seit heute schreiben die 7.-11.-Klässler meiner Schule Final Exams, am Freitag ist dann alles vorbei, das Schuljahr 2550 geht zu Ende. Die Zwölftklässler sind schon seit anderthalb Wochen fertig und warten nur noch auf ihre Noten. Lehrer an meiner Schule müssten eigentlich noch bis Ende März zur Schule kommen, mal sehen wie streng das auch für mich gilt. Erst einmal habe ich die offizielle Erlaubnis, Anfang März für zehn Tage in einem Tempel im Süden Thailands einen Meditationskurs zu machen. So etwas machen viele der AFS-Austauschschüler hier, Mönch werden für 2 Wochen, Massagekurs, oder eben Meditation. Von Leuten, die da schon waren, habe ich gehört dass es echt interessant sein soll. Mal sehen. Dort darf man nicht sprechen, abends nichts mehr essen und muss um 4 Uhr morgens aufstehen.

Seit dem letzten Eintrag ist wieder eine Menge passiert, nur wird es irgendwie immer mehr zur Routine. Deswegen bin ich etwas schreibfaul geworden, was diesen Blog angeht. Entschuldigung dafür. Also, was war? Mal wieder neues Jahr, diesmal das chinesische! In der Nacht vom 6. auf den 7. Februar begann das chinesische Jahr der Ratte.
Ich war mit Lehrern im Nordosten auf der Geburtstagsparty einer ehemaligen Direktorin unserer Schule und konnte kaum schlafen, weil sie die ganze Nacht durch (glaube ich) Karaoke gesungen haben. Am Sonntagabend gings dann wieder spät ins Bett weil die „Oma unseres Dorfes“ (die älteste und am meisten respektierte Frau in unserer Nachbarschaft) 72 Jahre alt wurde. Vielfache von 12 sind hier immer wichtig, deswegen wurde das 60. Thronjubiläum des Königs auch größer gefeiert als sein 80. Geburtstag. Da gabs wieder Karaoke und viel gutes Essen auf unserem „Dorfplatz“, wo auch zusammen der 80. Geburtstag des Königs gefeiert wurde. Der ist leider direkt vor unserem Haus…
Mein Gastbruder wird bald studieren, er geht wahrscheinlich an die private (katholische) Assumption University. Da wird nur in Englisch unterrichtet und wenn er wie erwartet ein Stipendium bekommt wird es auch gar nicht so teuer. Wir sind jedenfalls letzte Woche auf den beiden Campussen (Campi, für die Lateiner) gewesen, die die Uni in Bangkok hat. Nachdem die 12.-klässler ihre Finals abgeschlossen hatten, gabs natürlich eine große Party, doch danach hieß es für die meisten wieder lernen, denn bald kommen A-NET und O-NET, die großen Uni-Tests. Da kann man als Deutscher schon froh sein das mit dem Abi schon erledigt zu haben.
Ich musste mal wieder zum Immigration Office um eine Stunde darauf zu warten, einen Zettel abgeben zu können. Alle 90 Tage würden die gerne wissen, ob ich noch in Thailand bin, sonst wird’s teuer für mich bei der Ausreise. Außerdem war Abreise einer Gruppe der Austauschschüler, mit denen ich auch schon in Chiang Mai im Norden auf dem Midstay war. Also war ich öfters mal am Flughafen, und hab versucht die Leute am Check-in dazu zu bringen auch 40 statt 20 kg Gepäck der Schüler zu akzeptieren. Zum Glück ist AFS hier sehr bekannt und respektiert, wenn man mit AFS T-Shirt ankommt hat man gleich eine bessere Verhandlungsbasis.

Wenn ich aus dem Süden zurück bin, melde ich mich mal wieder.
Bis dann

Freitag, 8. Februar 2008

เปิดบ้าน ด.ม.จ.– Tag der offenen Tür meiner Schule


Meine Eltern, mit meiner Gastmutter und Karin, einer Freundin meiner Mutter. In Schwarz/Weiß, weil es innerhalb von 15 Tagen nach dem Tod der Schwester des Königs war.

Auf einem AFS-Camp war ich auch noch... da hab ich nichts drüber geschrieben. Fünf Community-Service Freiwillige sind angekommen und ich durfte sie zusammen mit einer Thai AFS-Staff auf ihr halbes Jahr vorbereiten (die werden noch vor mir zurückfliegen). Da durften natürlich Energizer von AFS Deutschland nicht fehlen (das sind Spiele bei denen man schreit und rumhüpft ^-^), hier das Spiel "Zulu".

Am Dienstag und Mittwoch diese Woche war Open House Festival meiner Schule. Das war vor allem für die neuen Siebtklässler des nächsten Schuljahres, das Mitte Mai anfängt. Es gab aber auch Infos von Unis in der Nähe und alle möglichen Shows und Präsentationen der einzelnen departments (Fachabteilungen). Das English-Department hatte natürlich auch ein Zelt. Nach dem Vorbild des Thai-Departments gab es dort eine Language-Clinic, wo wir bei unseren Patienten Aussprachefehler heilen sollten (mit recht wenig Erfolg…). Aber egal, Hauptsache es hat Spaß gemacht.
Außerdem hab ich geheiratet am Tag der offenen Tür. Allerdings nur in einer Show von Zwölftklässlern, im Zelt des English-Departments. Gleich danach hieß es schon wieder umziehen und auf die Bühne. Ich hab einen Förster/Jäger (das wurde nicht so ganz deutlich) dargestellt, der einen Wald kaufen und abholzen wollte um ein Hotel zu bauen. Aber dann hat ein Filipno-Lehrer zusammen mit Schülerinnen „Colors of the Wind“ gesungen und ich wurde bekehrt.
Am letzten Sonntag sind meine deutschen Eltern wieder nach Hause gefahren, nach drei Wochen in Thailand. Leider war nach einer Woche in Thailand ihr deutsches Reiseunternehmen pleite, ab da durften sie alles noch einmal bezahlen (Inlandsflüge und Hotels, die laut Rechnung schon gebucht waren). Trotz diesem Stress hatten sie glaube ich eine schöne Zeit hier, mit 6-tägiger Tour in den Norden, 10 Tagen auf der Insel Phuket und zwei halben Wochen in Bangkok. Eigentlich sollte es nur ein Wochenende in BKK sein, aber wie gesagt, es hat sich einiges geändert. Aber so konnte ich sie zusammen mit meiner Gastfamilie ein bisschen rumführen, das war auch ganz nett. Ich hatte mal überlegt, mit ihnen kurzzeitig mitzufahren, aber es war ganz gut, das nicht zu tun. Schließlich habe ich hier schon eine Familie. Das heißt nicht, dass ich meine Eltern nicht mehr mögen würde, aber sie müssen sich halt noch ein paar Monate gedulden. Passend dazu: Am Montag, 28.7. gegen 10 Uhr morgens komm ich wieder (Am Flughafen Hannover). Mit ein bisschen Glück darf ich auf dem Rückflug ganz offiziell 10 kg mehr mitnehmen. Auf dem Hinflug waren es schon 28 statt 20…
Außerdem wünsche ich allen noch ein frohes neues Jahr, nämlich das chinesische Jahr der Ratte, das am 7.2. angefangen hat.

Donnerstag, 24. Januar 2008

Schul-Camps


Mit meiner Advisorin (Adjaan Ratchada), thailändische Pfadfinderuniform und Halstuch und T-Shirt aus Deutschland (bin kein Pfadfinder, sondern in der christlichen Jungenschaft Hannover(!), so etwas ähnliches)

Mit meiner Schüler-Gruppe bei der Abend-Show auf dem White Elephant Camp

Viel zu erzählen gibt es mal wieder:
Am 2. Januar ist Ihre königliche Hoheit Prinzessin Galyany Watthana Kromluang Naradhiwad Ratchanakarin, die Schwester des Königs, gestorben. Sie war etwas über 80 und schon längere Zeit im Krankenhaus. Als einzige Schwester des Königs war sie ähnlich wie er viel im Land unterwegs und hat sich um Projekte gekümmert, dementsprechend war auch sie sehr beliebt. So hat die Regierung alle gebeten, 15 Tage lang Trauerkleidung (schwarz/weiß/grau) zu tragen. Sehr viele machen das aber sogar für 100 Tage, so auch Lehrer und damit ich. Selbst die Nachrichten im Fernsehen haben keinen bunten Hintergrund mehr sondern nur einen schwarz/weißen. Das ist schon sehr beeindruckend. Übrigens, wenn im Fernsehen/Radio der Name der Prinzessin genannt wird, sagen sie natürlich sämtliche ihrer Titel dazu (so wie ich das oben geschrieben habe).
Am ersten Wochenende im neuen Jahr habe ich endlich mal etwas Deutsches gekocht. Mit Rezept ist kochen schließlich gar nicht schwer. Es waren Bratkartoffeln mit Speck, das heißt auch Bauernfrühstück, aber wir haben es abends gegessen.

Letzte Woche Montag bis Mittwoch war das Scout Camp meiner Schule. Pfadfinden ist ein Unterrichtsfach in Thailand, jeder Schüler bis zur 9. Klasse ist ein Scout. In diesem Camp sind der siebte, achte und neunte Jahrgang jeweils in verschiedene „Schullandheime“ gefahren, in die Provinz Saraburi nicht weit von Bangkok. Pro Jahrgang sind das 500-600 Schüler! Ich bin mit dem 8. Jahrgang mitgefahren, wir waren ca. 30 Lehrer als Begleitung. Was in Deutschland wahrscheinlich im Chaos geendet hätte ging hier recht problemlos. Es gab kaum Arbeit für die Krankenschwester und auch die Nachtwache hatte wenig zu tun. Hören Thai-Schüler im Unterricht auch weniger zu als deutsche, bei so etwas sind sie sehr diszipliniert. Die Schüler haben dort eine 10km Wanderung gemacht, selber essen gekocht, sind gewandert und geschwommen und anderes.

Nach einem Tag zum Ausruhen fand von Freitag bis Sonntag das White Elephant Camp meiner Schule statt. Dort waren 90 gute Schüler (Notendurchschnitt 4,0, 4 ist hier die beste Note) der Jahrgänge 4-6 (10.-12. Klasse, hier wird nach der 6-jährigen Grundschule neu angefangen zu zählen). Wir sind in die Provinz Petchaburi gefahren, ca. 2 Stunden südlich von Bangkok. Die Unterkunft war um einiges komfortabler als im Boy Scout Camp, wir waren in einem richtigen Resort mit Swimming Pool und drum und dran. Die Aktivitäten dort waren größtenteils just for fun, das Camp war als Belohnung für die Schüler gedacht. Am Samstagmorgen hatten sie aber auch eine Rallye mit Stationen der einzelnen Lehrer, wo es um Sachen aus der Schule ging. Natürlich gab es auch eine Station für Englisch, die ich zusammen mit einem Filipino-Lehrer und einer Englischlehrerin betreut habe. Die M.6-Schüler (M. = Mattayom = weiterführende Schule) habe sich mit einer Art Abi-Gag (Abi-Streich/Abi-Scherz) von den anderen verabschiedet und alle waren sehr traurig. Da habe ich gemerkt, dass das ganze bei mir auch noch nicht lange her ist, und so habe ich mich auf dem Camp auch halb als Schüler und halb als Lehrer gefühlt, schließlich bin ich gerade mal ein Jahr älter als manche Schüler. So bin ich mitten in der Nacht mit ihnen in den Pool gesprungen und habe Playstation gespielt. Es war auf jeden Fall eine tolle Atmosphäre dort. PS: Dazu beigetragen hat auch, dass jeder (Lehrer, Schüler und auch der Deputy Director) auf dem Camp einen "Buddy" hatte. Der wurde vorher per Los gezogen. Seinem Buddy hat man dann die ganze Zeit auf dem Camp kleine Geschenke und Briefe zukommen lassen, natürlich immer über jemand anderen damit der Buddy nicht weiß, wer sein "Budder" ist. So bekam man dann zum Frühstück einen Teller mit Früchten, im Bus mal einen Schokoriegel, und so weiter. Sehr nett und irgendwie typisch Thai.

Gestern (Mittwoch, 23.1.) war ich mit dem gesamten 5. Jahrgang im Chitralada Palast, wo der König wohnt. Ihn persönlich durften wir zwar nicht sehen, aber seine Versuchsfelder und Projekte auf dem Palastgelände. Der König setzt sich nämlich sehr für die Weiterentwicklung der Landwirtschaft ein und hat deswegen viele Projekte ins Leben gerufen. Das ist auch einer der Hauptgründe, weshalb die Thais ihn so sehr mögen, die Liebe für den König war nicht von Anfang an so stark.

Vielen Dank für die Geduld, wenn ihr das jetzt alles gelesen habt!
Liebe Grüße
Klaus

Donnerstag, 17. Januar 2008

Mein Zwischenbericht

Meinen Zwischenbericht für AFS Deutschland könnt ihr hier nachlesen:
http://www.afs.de/freiwilligendienste.html/erfahrungsberichte/443-thailand-fsj-es-ist-einfach-grossartig.html

Achtung, sehr lang! Aber sicher gut für alle, die von dem Blog bisher nicht viel gelesen haben und einen Überblick bekommen wollen.
Gerade vom Boy Scout Camp wiedergekommen, morgen gehts auf ein anderes Camp der Schule, bin nur unterwegs zurzeit... Hoffentlich komme ich danach mal wieder zum Schreiben.

Liebe Grüße
Klaus

Sonntag, 6. Januar 2008

Frohes Neues Jahr!



Ein frohes neues Jahr an alle! Ich habe das Wochenende vor Neujahr mit meiner Gastfamilie bei unseren Verwandten (ca. 2,5 Stunden nördlich von Bangkok) verbracht. Wir sind da auf verschiedene Dorf-Feste gegangen, und es gab viel leckeres Essen (zum Beispiel ein Spanferkel). Montagnachmittag waren wir wieder zuhause und ich bin mit meinem Gastbruder in die Stadt gefahren. Da haben wir noch einmal nett gegessen, mein Glücksgriff eines Lottoloses hatte meiner Gastmutter nämlich 2000 Baht beschert. Danach haben wir noch Neujahrsgeschenke für meine Gasteltern gekauft, nach langer Suche wurden es eine Krawatte und Ohrringe. Später haben wir Jan getroffen und uns zusammen durch die Menschenmassen vor Central World, einer der großen Shopping Malls wo der größte Countdown Bangkoks stattfinden sollte, gekämpft. Auf der Bühne war noch ein bisschen Musik, aber dann war es auch schon soweit. Dieses Mal gab es hier zum Glück keine Bomben wie vor einem Jahr. Vielleicht wird das Land ja mal wieder etwas stabiler, aber daran gibt es noch viele Zweifel. Ich glaube kaum, dass das frisch gewählte Parlament eine volle Amtszeit durchhalten wird.


Diese Woche hat uns dann noch einer der FSJler aus Malaysia besucht, sich das Büro angesehen und wir waren zusammen im Vertigo, das ist ein Restaurant auf einem der höchsten Häuser Bangkoks. Schon ziemlich beeindruckend. Es war zwar für Bangkoker Verhältnisse auch sauteuer, aber im Vergleich mit Deutschland überhaupt nicht. Es gab auf der Toilette sogar jemanden, der einem das Wasser zum Händewaschen angestellt hat ;-).