Sonntag, 25. November 2007

Loy Krathong


Der Platz vor dem Tempel, hell erleuchtet und voller Menschen

Der Tempel mit dem Vollmond, so gut es eben ging mit meiner Kamera und ohne Stativ
Gleich noch was Neues. Gestern war der Vollmond im November und November ist der 12 Mondmonat (keine Ahnung warum…). An diesem Tag ist in Thailand Loy Krathong. Loy bedeutet „losschicken“ und Krathong ist ein Schiffchen aus Bananenblättern. Gestern Abend sind wir in unseren Tempel gegangen (etwa 10 Minuten zu Fuß weg) und haben da jeder so ein Schiffchen zu Wasser gelassen, auf dem Teich des Tempels. Vorher natürlich die Kerze und Räucherstäbchen auf dem Schiffchen angezündet und einen Wunsch gemacht. Da am Tempel war mehr los als auf einem Gemeindefest in der Kirche in Deutschland. Ein paar Mönche haben geredet, es gab eine Tombola, ein paar Shows und natürlich VIEL zu essen. Natürlich meinten manche, sie könnten die enge und von Menschen und Händlern verstopfte Zufahrtsstraße zum Tempel (der heißt übrigens Wat Tep Nimit) noch benutzen, und sind da mit Autos oder Motorrädern durchgefahren. Das gab dem ganzen dann die endgültige Thai-Note. Aber irgendwie hat alles funktioniert. Danach bin ich mit meiner Gastfamilie noch in die Altstadt gefahren und wir haben uns das Treiben am Menam Chao Phraya angeguckt, dem größten Fluss in Thailand. Natürlich nicht ohne vorher ungefähr anderthalb Stunden im Verkehr zu stecken. Das ist nun mal Bangkok.



Noch was: am Freitagmorgen hatte meine Schule Loy Krathong Fest. Am Donnerstag hat mich die Chefin des English Departments gefragt, ob ich nicht den Loy Krathong Song singen will, auf Englisch und vor der ganzen Schule, aber nicht alleine. Na klar, ich durfte dann in schöner traditioneller Thai Kluft singen. War glaube ich nicht so toll, aber in Ordnung…



Bis bald
Klaus

Samstag, 24. November 2007

Sports Day


Die Parade

Die Kapelle rumtata

das Lehrer Soccer-team (hmm, irgendwie steche ich da ein bisschen raus, warum wohl...)
Es gibt schon wieder eine Menge neues. Zuerst mal der Sports Day in meiner Schule, mehr gibt es später. Sports Day ist eines der größten Ereignisse im Schuljahr in Thailand. Die ganze Schule hatte sich schon im letzten Semester (1. Halbjahr geht hier von Mai bis September, das 2. von November bis März) darauf vorbereitet. Es fand dann letzten Mittwoch und Donnerstag statt. Am Mittwoch waren erstmal die meisten der Wettkämpfe, jeder Schüler hat entweder Fußball, Badminton, Basketball, Volleyball, Tischtennis, oder sogar Boule/Petanque gespielt. Für meinen Gastbruder war es Badminton im Doppel, er hat gewonnen und stolz eine Goldmedaille davongetragen.


Am Donnerstag dann sollte das ganz große Ereignis starten. Normalerweise beginnt der Schultag immer mit der Versammlung aller Schüler auf dem Schulhof, dem Singen der Nationalhymne, gemeinsames Beten, es gibt ein oder mehrere Reden von Lehrern, bei denen kaum wer zuhört. und vielleicht wird noch das Schul-Lied oder das Geburtstagslied des Königs gesungen (das ich inzwischen auch schon auswendig kann). An diesem Tag aber gab es gegen 8 Uhr einen großen Festmarsch von vielen Schülern. Alle, die nicht bei dem Umzug dabei waren, wurden als Zuschauer gebraucht. Das sah dann so ähnlich aus wie ein Karnevalsumzug. Die 5 verschiedenen Schüler Teams (mit den Farben gelb, pink, grün, orange und blau) waren jeweils ein Teil des Umzugs. Die Mädels durften endlich mal aus ihren Schuluniformen raus und sich richtig schick machen, da erkannte man die echt oft nicht wieder und meinte sie wären 5 Jahre älter. Auf dem großen Sportplatz haben sich dann die Teams nebeneinander aufgestellt und es gab verschiedene Shows von verschiedenen Teams, unter anderem in Cheerleading und Aerobic. Danach fand das Fußball Spiel der Lehrer gegen die Schüler statt. Und da ich nun mal Deutscher bin, gab es für mich gar keine andere Möglichkeit als da mitzuspielen. Das Lehrerteam bestand fast mehr aus den Hausmeistern und Sicherheitsleuten meiner Schule, aber es waren auch zwei Deputy Directors dabei und die haben gar nicht schlecht gespielt. Naja, ich glaube die hätten sich von mir als Deutschen etwas mehr erwartet, aber wir haben trotzdem, dank der Tore von dem einen Sportlehrer (der war sehr gut) 3:1 gewonnen. Vielleicht wollten die Schüler auch einfach nicht ihre Lehrer schlagen…
Nach dem Fußball fanden dann die Läufe statt, wobei in der Hitze manche ganz schön Probleme hatten. Am Ende gab es noch Siegerehrung und ALLE haben zusammen die Thai Version von „Auld Lang Syne“, dieses engische Sylvesterlied, auf Deutsch „Nehmt Abschied Brüder“ gesungen. Ringelpietz mit Anfassen ;-).
Bilder gibt’s auch bald, wahrscheinlich morgen.

Montag, 19. November 2007

AFS-Camp im Norden


Die anderen AFS-Betreuer, die mitwaren. Zwischen 24 und 55 Jahre alt (55 ist geschätzt)

Austauschschüler und ich vor der Aussicht auf Chiang Mai.

Wat Phra That Doi Suthep, der Tempel auf dem Berg

Von letztem Mittwoch bis heute war in Chiang Mai in Nord-Thailand auf dem „Cultural Skills Enrichment Camp“ der Austauschschüler, die im April in Thailand angekommen sind. Das sind nur 24, die größere Gruppe mit ca. 55-65 Schülern ist im Juli angekommen. Ganze 7 Deutsche sind in der Gruppe, AFS Deutschland ist ein sehr starker Partner vom AFS hier.

Auch wenn es dem Namen nach was mit Kultur zu tun haben sollte, war das Camp eher eine Tourismusveranstaltung, wir haben uns sämtliche Attraktionen in Chiang Mai angeguckt. Das war natürlich für die Schüler etwas doof, die da wohnen oder schon dreimal waren und alles schon kanten. Ich hoffe mal, dass auf den anderen Camps (die Schüler haben insgesamt vier unterschiedlich lange) etwas mehr der Sinn von AFS rübergebracht wird. Für mich war das natürlich super, ich hab von AFS eine Fahrt in den echt schönen Norden bezahlt bekommen. Gut, ein bisschen musste ich natürlich auch auf die Schüler aufpassen, die teilweise nur ein halbes Jahr jünger waren als ich. War auch mal ganz nett, die ganzen Gesichter der Schüler zu sehen, damit ich in Zukunft dann weiß mit wem ich telefoniere, wenn ich mal wieder frage ob es allen gut geht.
Also zu Chiang Mai: Eine der größten Städte Thailands, aber natürlich nichts im Vergleich mit Bangkok. Ich hatte das Gefühl, dass dort etwas mehr Touristen unterwegs waren als zuhause in BKK, aber schließlich war ich selbst einer und deswegen wohl immer da wo sie auch waren. Westlich aussehende Leute werden in Thai übrigens Farang genannt, dieses Wort dient auch als Einstufung in eine soziale Klasse, was die Thais unter sich automatisch immer machen, aber bei den Ausländern weiß man immer nicht so genau.
Zum Pflichtprogramm in Thailand gehört natürlich ein Ritt auf einem Elefanten, der Besuch des schönsten Tempels der Stadt (auf einem Berg mit super Aussicht), ein Abendessen mit Thai-Dancing Show. Das haben wir dann auch gemacht. Was ganz witzig war: Die Schüler mussten vor dem Camp alle unterschreiben, dass sie keinen Alkohol trinken, nicht rauchen, und noch so ein paar andere Sachen tun oder lassen. Ähm, gut, das hat AFS wohl nur gemacht, dass sie im Fall des Falles jeden beliebigen Schüler nach Hause schicken können, denn natürlich haben einige geraucht und so gut wie alle getrunken. Aber fast alle haben es zum Glück geschafft, am nächsten Tag wieder munter am Frühstückstisch zu sitzen.
Noch was: Das Camp war in einem super Hotel mit Fernsehern, Swimming Pool, großen Zimmern, … In Deutschland findet so was aus Geldmangel immer in Jugendherbergen oder Hütten statt.

So, schon wieder viel zu viel.
Liebe Grüße
Klaus

Mittwoch, 7. November 2007

Eine Woche lang unterrichtet





So, meine erste Woche als Lehrer ist um, morgen geht’s wieder zu AFS. Im letzten Post hab ich euch noch nicht alle Schwierigkeiten des Unterrichtens hier erzählt. Es gibt hier nämlich keine Pausen. Eine Stunde geht 50 Minuten und danach fängt sofort die nächste an. Tja, und da die Thais unterschiedliche Ansichten von Pünktlichkeit haben, muss man dann schon mal 10 Minuten auf seine Klasse warten. „Zwischen“ den Stunden muss die Klasse auch öfters den Raum wechseln… Wie gesagt, in den Klassen sind meistens 40-45 Schüler, was es seeehr schwer macht, alle zu erreichen. Auch wenn der Klassenraum gar nicht so groß aussieht, denke ich oft, „Oh, aus der Ecke sollte ich mal wieder jemanden aufrufen…“ Dann will ich euch mal ein paar Bilder von mir beim Unterrichten zeigen. Auf dem Bild von den Schülern fehlt noch eine Zweierreihe mit Tischen. Das ist Klasse 7/14, es gibt im 7.-9. Jahrgang je 14 Klassen, die Schule ist groß, ca. 3000 Schüler. Die tragen alle gelb, weil heute Dienstag ist. Dienstags trägt jede Klasse die Farbe ihres Teams. Es gibt 5 Teams: gelb, pink (ja, diese Schüler müssen knallpinke Shirts tragen), grün, orange und hellblau. Das sind in der Reihenfolge auch die Farben der Tage Montag bis Freitag, in Thailand hat jeder Tag eine Farbe, Sa ist violett und So ist rot. Auf dem Sports Day (21-22 Nov) werden die Teams dann zusammen etwas machen. Zum Sports Day schreibe ich später was, denn so genau weiß ich selbst noch nicht was da alles passiert.

Letzten Freitag war ich mit zwei Thai- und einer Filipino- Lehrerin auf einer Art Schülermesse, wo ganz viele Schüler aus ganz Thailand waren und alles Mögliche vorgestellt haben. Da war auch ein Bereich zum Thema Deutsch. Und zu Deutschland gehört selbstverständlich das Hofbräuhaus! Die Frau auf dem Bild ist meine Advisorin, Adjarn Ratchada, sie war für ein paar Monate in Deutschland und spricht auch ein bisschen.


Donnerstag, 1. November 2007

Ich bin Lehrer

Heute gings los. Ich wurde auf die Thailändischen Schüler losgelassen. Gleich vier Stunden am ersten Tag. Siebte Klasse, jeweils 50 Minuten. Da gerade in der siebten Klasse das Sprachniveau völlig unterschiedlich ist und ich ja auch noch keinerlei Erfahrung als Lehrer habe, hab ich ein ganz einfaches Thema genommen: Begrüßen und Kennenlernen. In den Klassen 7-9 sind oft Schüler mit sehr wenig Lust, die werden dann wahrscheinlich nach der 9. abgehen und auf die Berufsschule gehen. Die meinen dann auch, dass sie Englisch nie mehr bräuchten. Das macht das Unterrichten ganz schön schwer, aber ich hab versucht alle mal anzusprechen und die anspruchsvolleren Sachen eben mit den besseren gemacht.
Ganz ehrlich: Gleich nach der ersten Stunde konnte ich schon viel besser verstehen, wie sich meine Lehrer in Deutschland manchmal gefühlt haben müssen! Schule ist aber ganz schön anders: Ganz viel Frontalunterricht, sodass die Thais sich erstmal überhaupt nicht trauen IRGENDWAS zu sagen und sich mitten im Gespräch von einem abwenden um ihren Nachbarn auf Thai etwas zu fragen. Viele Lehrer benutzen ein Mikrofon, damit die Schüler sie hören können (wobei, eigentlich eher damit die vielen Schüler die es nicht interessiert sich unterhalten können und den Unterricht nicht stören). Türen und Fenster sind immer offen, weil es ja sonst sofort stickig wird (sagen jedenfalls die Schüler…). Ich hoffe mal, dass ich mich nicht zu sehr anpasse und so werde wie die Thai-Lehrer.

Ich bin übrigens eigentlich „Assistant Teacher“, helfe also einem Thai-Lehrer. Heute hatte ich auch jedes Mal eine Lehrerin mit dabei, aber die saß meistens draußen auf dem Flur und hat Sachen korrigiert. Wenn sie mal im Raum war, hat sie mich gerne mal unterbrochen, um den Schülern etwas zu erklären, auch wenn ich das in Easy English noch geschafft hätte.
Soweit so gut, das Unterrichten wird sicher eine große Erfahrung.

Liebe Grüße
Klaus