Samstag, 29. März 2008

Laos und mehr


In den Tiefen einer dunklen Höhle (wegen Blitz ist das so hell, normalerweise hat man nur einen Punkt von der Lampe gesehen).

Min vor den Stromschnellen, die beiden anderen Boote unserer Gruppe sind umgekippt aber wir nicht.

Patuxai, das Nationalmonument, gebaut mit Zement aus den USA der für den Flughafen gedacht war.

P'Nine aus dem Hosting, Adjarn Tae, eine Volunteer, und ich auf der Gastfamilienvorbereitung für die neuen Austauschschüler, sie kommen am 3.4.

Ah, endlich mal wieder zuhause. Das kam in letzter Zeit nicht soo häufig vor. Anfang März der Meditationskurs, vom 15.-21. war ich in Laos und letzte Woche Montag bis Mittwoch auf einem Englishcamp in Ratchaburi, im Westen Thailands. Davon werd ich mal ein bisschen erzählen.

Der Plan mit Laos kam relativ spontan, auch wenn ich mit Jan, meinem FSJ-Kollegen im AFS-Büro, schon öfter darüber nachgedacht hatte. Mein Gastbruder Min war noch nie im Ausland und wollte auch mit, da er aber zurzeit schon einen Vorkurs für die Uni hat, war diese Woche seine einzige Chance noch irgendwas zu machen. Kurz bevor ich in dem Tempel Suan Mokkh von der Außenwelt abgeschnitten war stand der Plan dann. ABER, wir sind hier in Thailand, es hat sich natürlich noch etwas geändert und wir mussten die Tage ein bisschen verschieben. Erst hatten wir geplant, bis nach Luang Prabang in Nordlaos zu fahren, doch dafür hatten wir dann keine Zeit mehr (es waren 5 volle Tage in Laos). Also waren wir nur in der Hauptstadt Vientiane (sprich Wi-eng-dschan) und in Vang Vieng, einem Dorf ungefähr 150 km nödlich. Vientiane ist direkt an der Grenze zu Thailand. Wir sind also am 15. mit dem Zug abends losgefahren, morgens waren wir in Nong Khai, der Grenzstadt auf thailändischer Seite. Vom Busbahnhof mit dem International Bus zügig über die Grenzen und in Vientiane gleich weiter nach Vang Vieng. Dabei durften wir gleich schon die Touristenschlepper erleben. Am Busbahnhof in Vientiane wollte man uns Plätze in einem Van nach Vang Vieng andrehen. Aber als wir nach dem öffentlichen Bus gefragt haben, wurde uns der auch sofort gezeigt, allerdings hat der Typ beim Preis und der Fahrtdauer ganz schön übertrieben. Der Bus hat dann sehr viel weniger als der Van gekostet, hatte allerdings kein Aircon und war rappelvoll. Nach dreieinhalb Stunden in Vang Vieng haben wir uns erstmal eine Bleibe gesucht und auch ein echt schönes Guest House gefunden, für 100.000 Kip (etwa 7,50€) für drei Personen pro Nacht. Es hätte sicherlich etwas günstigeres gegeben, aber das Zimmer war so schön, dass wir dageblieben sind. Am ersten Tag wurde das „Dorf“ erkundet, alles voll mit Backpackern, deswegen Preise für Essen teurer als in Thailand normalerweise. Den Tag zusammen in Hängematten am Fluss ausklingen lassen und ab ins Bett. 3 Nächte sind wir in Vang Vieng geblieben, haben uns zweimal Fahrräder ausgeliehen und sind zu ein paar Höhlen in der Umgebung gefahren. Die Natur da ist echt schön! In einer Höhle sind wir mit einem Führer (also nur vier Leute) etwa einen Kilometer weit gegangen, bis wir an einen See gekommen sind. Da sind wir dann drin geschwommen. Ein bisschen unheimlich (was passiert wenn jetzt unsere Taschenlampen ausfallen…) aber schon nett. In eine andere größere Höhle, wo etwas mehr Touristen waren, sind wir ohne Führer hineingegangen und mussten dann zwei Tschechen den Weg zurück zeigen, weil sie sich verlaufen hatten (so kompliziert wars nicht, aber Jan und ich waren uns auch kurz nicht einig wo wir lang mussten). Danach gleich vor der Höhle im kühlen klaren Höhlenwasser schwimmen. Am dritten Tag sind wir zurück nach Vientiane. In einem Reisebüro haben wir eine Kanu/Kajak-Tour zurück gebucht, die haben uns zu einem Fluss gefahren, da sind wir dann etwa 15 km drauf gerudert und der Rest wurde mit dem Auto gefahren. Unterwegs sind wir durch (kleine) Stromschnellen gefahren, wo mein Min und ich (es waren Zweierkajaks) die einzigen waren, die nicht umgekippt sind. Dann war da noch eine tiefe Stelle mit Felsen oben drüber, und ich bin das erste Mal in meinem Leben mehr als 5m gesprungen, nämlich 12!!! Hat auch gute 7 Minuten gebraucht bis ich endlich runter war, aber dann gleich noch einmal.

In Vientiane waren wir dann noch zwei Nächte. Das ist die wohl unscheinbarste Hauptstadt der Welt ;-). War nicht viel größer als eine typische thailändische Provinzhauptstadt, davon gibt es hier 75 und die sind alle noch überhaupt nichts im Vergleich mit Bangkok. Da gab es ein paar Tempel zu sehen, ein bisschen kommunistische Propaganda aber auch interessantes über die vor-kommunistische Geschichte von Laos im Nationalmuseum, französische Bäckereien und Restaurants, weil Laos früher französisch war und abends ein französisches Festival am Ufer des Mekong Flusses. Das fand wohl nur an den beiden Abenden statt, an denen wir da warn, also Glück gehabt. Zurück nach Bangkok gings am 21. morgens mit dem Bus, einmal umsteigen in Udon Thani im Nordosten Thailands. Die Rückfahrt hat übrigens umgerechnet ganze 8,90€ gekostet. Da wir tagsüber gefahren sind lief während der gesamten Busfahrt Unterhaltungsprogramm: Thai-Liebeslieder Musikvideos.

Das Englischcamp letzte Woche war nett, mal wieder ne Menge Spass gehabt, obwohl ich am Mittwoch krank war (Magen/Darm) und nur im Bett gelegen hab. Dort waren Schüler aus Klasse 7-9 von Schulen in meiner Educational Service Area (Bangkok 2). Auf dem Camp warn ein bisschen zu viele Lehrer nach meinem Geschmack, da von jeder Schule ca. 3 Schüler und 1-2 Lehrer mitgekommen waren. Die standen sich dann oft gegenseitig im Weg. Aber den Spass hat das eher noch gefördert ;-).

Das sollte erst einmal reichen.
Liebe Grüße
Klaus

Samstag, 15. März 2008

Meditieren (oder es wenigstens versuchen…)


Visum für Laos beantragt! Ich musste 1400 Baht and Laos bazahlen und 1000 Baht an Thailand damit ich auch zurückkommen darf...

Mein Bett für 11 Nächte; ich dachte auch erst ich könnte kein bisschen schlafen, aber es war kein Problem, selbst in der Mittagspause hab ich mich manchmal hingelegt.

So, da bin ich wieder. Dienstag ging’s zurück nach Haus aus dem Süden, ich war für 11 Tage in einem Tempel auf einem Meditationskurs. Davon gehört hatte ich von einer AFS-Austauschschülerin, und während ich da war, waren sie und 3 andere aus Deutschland, den USA und der Türkei da. Außerdem noch eine Schülerin aus Belgien, die aber gleich einen Schritt weiter gegangen ist und Nonne war. Das ist auch eine der tollen Erfahrungen, die man hier mit AFS Thailand machen kann: Mönch oder Nonne werden. Mit allem was dazugehört: Haare (inklusive Augenbrauen) abrasieren, die Robe tragen, für Männer orange und Frauen weiß, und sich den 227 (Mönche) oder 10 (Nonnen) Regeln unterwerfen. Während meiner Zeit in dem Kloster sollte ich 8 Regeln beachten: 1. Nicht töten
(Don’t take away any breath); 2. Nicht stehlen (Don’t take what is not given); 3. kein Sex, physisch oder psychisch (Keep your mind and body free from any sexual activity); 4. Nicht lügen (Do not harm others by speech); 5. Keine Drogen (Do not harm your consciousness with substances that intoxicate and lead to carelessness); 6. Nicht zwischen Mittag und Sonnenaufgang essen (also 2 Mahlzeiten pro Tag); 7. Nicht Musik hören oder sich schön machen; 8. Nicht in luxuriösen Betten schlafen.

So schlimm war das alles nicht, falls ihr jetzt denkt dass ich in den Händen einer Sekte gelandet bin ;-). Niemand wurde kontrolliert ob er etwas zu essen in seinem Zimmer versteckt hatte oder solche Sachen. Aber wenn man sich an die Regeln gehalten hat, war es eine interessante Erfahrung. Also, erst einmal eine kurze Einführung in den Buddhismus, so wie wir es da gelernt haben. Vor 2500 Jahren ist ein relativ reicher Mensch (Siddharta Gathama) in Nordindien in den Wald gegangen und hat meditiert, weil er meinte dass sein bisheriges Leben nicht so toll war. Jedenfalls hatte er dann eine Erleuchtung nach ganz viel Meditation, dass der wahre Gott das Gesetz der Natur ist, dem sich alles unterwerfen muss. Außerdem meinte er, dass jeder Mensch leiden muss, solange er sich an materielle Dinge anheftet. Da alle Dinge nicht permanent sind sondern ständig verschwinden oder sich wandeln ist das so. Klingt das logisch? Naja, da kann man viel zu sagen, wenn ihr mehr wissen wollt können wir uns ja später mal drüber unterhalten. Da jedenfalls nicht alle Buddhisten Vollzeit meditieren können, werden die Mönche so verehrt. Die guten Mönche, so wie die in dem Tempel wo ich war, meditieren auch sehr viel und leben so wie Buddha es empfohlen hat. Buddha heißt übrigens „Erleuchteter“ und dieser Status kann von allen Menschen erreicht werden, es weiß aber keiner ob es nach dem Buddha Gathama wieder einen gab, denn da ein Buddha keinerlei Egoismus mehr hat, hat er auch keinen Bedarf irgendjemandem zu sagen, er wäre erleuchtet… Viele Mönche heutzutage sind allerdings auch schon an die Welt des Materialismus angepasst und meditieren nicht mehr so viel. Aus diesem Grund ist der Gründer des Tempels im Süden, wo ich war, aus einem Tempel in Bangkok wieder in seinen Heimatort zurückgegangen. So, es wird langsam zu viel…

Noch kurz zu dem Retreat/Meditationskurs: Schlafen auf einer Strohmatte auf Beton und einem Kopfkissen aus massivem Holz. Ich habe gut geschlafen, aber diese Dinge haben einem das Aufstehen um 4 Uhr sehr einfach gemacht. Dann gab es Meditation und Yoga, um 8 Uhr Frühstück, vormittags und nachmittags wieder Meditation im Sitzen und beim Gehen. Mittags noch eine Mahlzeit und abends Kakao. Spät abends dann noch Sitzmeditation und „Group Walking Meditation“. Der Sinn von Meditation ist, sich genau bewusst zu sein, was gerade im Augenblick passiert und nicht im Geist irgendwo in der Zukunft oder Vergangenheit zu sein. Beim Sitzen achtet man dann auf seinen Atem und beim Gehen auf die Schritte. Da waren etwa 110 Leute aus vielen Ländern, sehr viele Deutsche. Wie die meisten anderen Teilnehmer bin ich mit Meditation nicht sehr weit gekommen und habe es selten geschafft mich ein paar Minuten auf meinen Atem zu konzentrieren. Aber trotzdem war es eine super Erfahrung, 10 Tage nicht zu reden, vegetarisch zu essen, barfuß zu laufen,… Wer mehr wissen will: http://www.suanmokkh.org

Auf der Rückfahrt mit dem Zug hatte ich dann plötzlich mein Handy nicht mehr. Wahrscheinlich ist es mir aus der Tasche gefallen und dann hat es jemand mitgenommen, jedenfalls hab ich alles versucht um es wiederzubekommen, aber es war futsch. Heute Abend geht es nach Laos! Mit meinem Gastbruder Min und meinem mit-FSJler Jan fahren wir mit dem Zug zur Grenze und haben dann 5 volle Tage in Laos. Es war mal mehr geplant aber mein Gastbruder hat zurzeit recht viel Stress mit seiner zukünftigen Uni. Er ist gerade mit der Schule fertig, nach der 12. Klasse, und studiert ab Mai Accounting an der katholischen Assumption University, wo au Englisch unterrichtet wird. Ab Ende März muss er aber noch einen verpflichtenden Vorkurs in Englisch und Mathe machen, deswegen ist diese Woche die einzige in der wir etwas unternehmen können. Und da er noch nie in einem anderen Land war, wird das sicher interessant. Er hofft auch noch, mit Jan und mir im April nach Kambodscha und Vietnam fahren zu können, es ist noch nicht ganz klar, wann der Vorkurs vorbei ist. Mal sehen.