Samstag, 15. März 2008

Meditieren (oder es wenigstens versuchen…)


Visum für Laos beantragt! Ich musste 1400 Baht and Laos bazahlen und 1000 Baht an Thailand damit ich auch zurückkommen darf...

Mein Bett für 11 Nächte; ich dachte auch erst ich könnte kein bisschen schlafen, aber es war kein Problem, selbst in der Mittagspause hab ich mich manchmal hingelegt.

So, da bin ich wieder. Dienstag ging’s zurück nach Haus aus dem Süden, ich war für 11 Tage in einem Tempel auf einem Meditationskurs. Davon gehört hatte ich von einer AFS-Austauschschülerin, und während ich da war, waren sie und 3 andere aus Deutschland, den USA und der Türkei da. Außerdem noch eine Schülerin aus Belgien, die aber gleich einen Schritt weiter gegangen ist und Nonne war. Das ist auch eine der tollen Erfahrungen, die man hier mit AFS Thailand machen kann: Mönch oder Nonne werden. Mit allem was dazugehört: Haare (inklusive Augenbrauen) abrasieren, die Robe tragen, für Männer orange und Frauen weiß, und sich den 227 (Mönche) oder 10 (Nonnen) Regeln unterwerfen. Während meiner Zeit in dem Kloster sollte ich 8 Regeln beachten: 1. Nicht töten
(Don’t take away any breath); 2. Nicht stehlen (Don’t take what is not given); 3. kein Sex, physisch oder psychisch (Keep your mind and body free from any sexual activity); 4. Nicht lügen (Do not harm others by speech); 5. Keine Drogen (Do not harm your consciousness with substances that intoxicate and lead to carelessness); 6. Nicht zwischen Mittag und Sonnenaufgang essen (also 2 Mahlzeiten pro Tag); 7. Nicht Musik hören oder sich schön machen; 8. Nicht in luxuriösen Betten schlafen.

So schlimm war das alles nicht, falls ihr jetzt denkt dass ich in den Händen einer Sekte gelandet bin ;-). Niemand wurde kontrolliert ob er etwas zu essen in seinem Zimmer versteckt hatte oder solche Sachen. Aber wenn man sich an die Regeln gehalten hat, war es eine interessante Erfahrung. Also, erst einmal eine kurze Einführung in den Buddhismus, so wie wir es da gelernt haben. Vor 2500 Jahren ist ein relativ reicher Mensch (Siddharta Gathama) in Nordindien in den Wald gegangen und hat meditiert, weil er meinte dass sein bisheriges Leben nicht so toll war. Jedenfalls hatte er dann eine Erleuchtung nach ganz viel Meditation, dass der wahre Gott das Gesetz der Natur ist, dem sich alles unterwerfen muss. Außerdem meinte er, dass jeder Mensch leiden muss, solange er sich an materielle Dinge anheftet. Da alle Dinge nicht permanent sind sondern ständig verschwinden oder sich wandeln ist das so. Klingt das logisch? Naja, da kann man viel zu sagen, wenn ihr mehr wissen wollt können wir uns ja später mal drüber unterhalten. Da jedenfalls nicht alle Buddhisten Vollzeit meditieren können, werden die Mönche so verehrt. Die guten Mönche, so wie die in dem Tempel wo ich war, meditieren auch sehr viel und leben so wie Buddha es empfohlen hat. Buddha heißt übrigens „Erleuchteter“ und dieser Status kann von allen Menschen erreicht werden, es weiß aber keiner ob es nach dem Buddha Gathama wieder einen gab, denn da ein Buddha keinerlei Egoismus mehr hat, hat er auch keinen Bedarf irgendjemandem zu sagen, er wäre erleuchtet… Viele Mönche heutzutage sind allerdings auch schon an die Welt des Materialismus angepasst und meditieren nicht mehr so viel. Aus diesem Grund ist der Gründer des Tempels im Süden, wo ich war, aus einem Tempel in Bangkok wieder in seinen Heimatort zurückgegangen. So, es wird langsam zu viel…

Noch kurz zu dem Retreat/Meditationskurs: Schlafen auf einer Strohmatte auf Beton und einem Kopfkissen aus massivem Holz. Ich habe gut geschlafen, aber diese Dinge haben einem das Aufstehen um 4 Uhr sehr einfach gemacht. Dann gab es Meditation und Yoga, um 8 Uhr Frühstück, vormittags und nachmittags wieder Meditation im Sitzen und beim Gehen. Mittags noch eine Mahlzeit und abends Kakao. Spät abends dann noch Sitzmeditation und „Group Walking Meditation“. Der Sinn von Meditation ist, sich genau bewusst zu sein, was gerade im Augenblick passiert und nicht im Geist irgendwo in der Zukunft oder Vergangenheit zu sein. Beim Sitzen achtet man dann auf seinen Atem und beim Gehen auf die Schritte. Da waren etwa 110 Leute aus vielen Ländern, sehr viele Deutsche. Wie die meisten anderen Teilnehmer bin ich mit Meditation nicht sehr weit gekommen und habe es selten geschafft mich ein paar Minuten auf meinen Atem zu konzentrieren. Aber trotzdem war es eine super Erfahrung, 10 Tage nicht zu reden, vegetarisch zu essen, barfuß zu laufen,… Wer mehr wissen will: http://www.suanmokkh.org

Auf der Rückfahrt mit dem Zug hatte ich dann plötzlich mein Handy nicht mehr. Wahrscheinlich ist es mir aus der Tasche gefallen und dann hat es jemand mitgenommen, jedenfalls hab ich alles versucht um es wiederzubekommen, aber es war futsch. Heute Abend geht es nach Laos! Mit meinem Gastbruder Min und meinem mit-FSJler Jan fahren wir mit dem Zug zur Grenze und haben dann 5 volle Tage in Laos. Es war mal mehr geplant aber mein Gastbruder hat zurzeit recht viel Stress mit seiner zukünftigen Uni. Er ist gerade mit der Schule fertig, nach der 12. Klasse, und studiert ab Mai Accounting an der katholischen Assumption University, wo au Englisch unterrichtet wird. Ab Ende März muss er aber noch einen verpflichtenden Vorkurs in Englisch und Mathe machen, deswegen ist diese Woche die einzige in der wir etwas unternehmen können. Und da er noch nie in einem anderen Land war, wird das sicher interessant. Er hofft auch noch, mit Jan und mir im April nach Kambodscha und Vietnam fahren zu können, es ist noch nicht ganz klar, wann der Vorkurs vorbei ist. Mal sehen.

3 Kommentare:

Johannes hat gesagt…

Danke für die ausführlichen Einträge. Weiterhin total interessant!:-)

Anonym hat gesagt…

Schönen Gruß von Elke! Sie ist gespannt, was du berichtest, wenn du zurück bist! Und ich wünsche dir einen schönen Urlaub!
Martina

Anonym hat gesagt…

interessant, männer brauchen 23 mal so viele regeln wie frauen ^^
vollzeit meditation... herrlich.
das kopfkissen sieht ja gemütlich aus.
...vegetarisches essen war eine super erfahrung... soso ^^ ;-)