Donnerstag, 24. Januar 2008

Schul-Camps


Mit meiner Advisorin (Adjaan Ratchada), thailändische Pfadfinderuniform und Halstuch und T-Shirt aus Deutschland (bin kein Pfadfinder, sondern in der christlichen Jungenschaft Hannover(!), so etwas ähnliches)

Mit meiner Schüler-Gruppe bei der Abend-Show auf dem White Elephant Camp

Viel zu erzählen gibt es mal wieder:
Am 2. Januar ist Ihre königliche Hoheit Prinzessin Galyany Watthana Kromluang Naradhiwad Ratchanakarin, die Schwester des Königs, gestorben. Sie war etwas über 80 und schon längere Zeit im Krankenhaus. Als einzige Schwester des Königs war sie ähnlich wie er viel im Land unterwegs und hat sich um Projekte gekümmert, dementsprechend war auch sie sehr beliebt. So hat die Regierung alle gebeten, 15 Tage lang Trauerkleidung (schwarz/weiß/grau) zu tragen. Sehr viele machen das aber sogar für 100 Tage, so auch Lehrer und damit ich. Selbst die Nachrichten im Fernsehen haben keinen bunten Hintergrund mehr sondern nur einen schwarz/weißen. Das ist schon sehr beeindruckend. Übrigens, wenn im Fernsehen/Radio der Name der Prinzessin genannt wird, sagen sie natürlich sämtliche ihrer Titel dazu (so wie ich das oben geschrieben habe).
Am ersten Wochenende im neuen Jahr habe ich endlich mal etwas Deutsches gekocht. Mit Rezept ist kochen schließlich gar nicht schwer. Es waren Bratkartoffeln mit Speck, das heißt auch Bauernfrühstück, aber wir haben es abends gegessen.

Letzte Woche Montag bis Mittwoch war das Scout Camp meiner Schule. Pfadfinden ist ein Unterrichtsfach in Thailand, jeder Schüler bis zur 9. Klasse ist ein Scout. In diesem Camp sind der siebte, achte und neunte Jahrgang jeweils in verschiedene „Schullandheime“ gefahren, in die Provinz Saraburi nicht weit von Bangkok. Pro Jahrgang sind das 500-600 Schüler! Ich bin mit dem 8. Jahrgang mitgefahren, wir waren ca. 30 Lehrer als Begleitung. Was in Deutschland wahrscheinlich im Chaos geendet hätte ging hier recht problemlos. Es gab kaum Arbeit für die Krankenschwester und auch die Nachtwache hatte wenig zu tun. Hören Thai-Schüler im Unterricht auch weniger zu als deutsche, bei so etwas sind sie sehr diszipliniert. Die Schüler haben dort eine 10km Wanderung gemacht, selber essen gekocht, sind gewandert und geschwommen und anderes.

Nach einem Tag zum Ausruhen fand von Freitag bis Sonntag das White Elephant Camp meiner Schule statt. Dort waren 90 gute Schüler (Notendurchschnitt 4,0, 4 ist hier die beste Note) der Jahrgänge 4-6 (10.-12. Klasse, hier wird nach der 6-jährigen Grundschule neu angefangen zu zählen). Wir sind in die Provinz Petchaburi gefahren, ca. 2 Stunden südlich von Bangkok. Die Unterkunft war um einiges komfortabler als im Boy Scout Camp, wir waren in einem richtigen Resort mit Swimming Pool und drum und dran. Die Aktivitäten dort waren größtenteils just for fun, das Camp war als Belohnung für die Schüler gedacht. Am Samstagmorgen hatten sie aber auch eine Rallye mit Stationen der einzelnen Lehrer, wo es um Sachen aus der Schule ging. Natürlich gab es auch eine Station für Englisch, die ich zusammen mit einem Filipino-Lehrer und einer Englischlehrerin betreut habe. Die M.6-Schüler (M. = Mattayom = weiterführende Schule) habe sich mit einer Art Abi-Gag (Abi-Streich/Abi-Scherz) von den anderen verabschiedet und alle waren sehr traurig. Da habe ich gemerkt, dass das ganze bei mir auch noch nicht lange her ist, und so habe ich mich auf dem Camp auch halb als Schüler und halb als Lehrer gefühlt, schließlich bin ich gerade mal ein Jahr älter als manche Schüler. So bin ich mitten in der Nacht mit ihnen in den Pool gesprungen und habe Playstation gespielt. Es war auf jeden Fall eine tolle Atmosphäre dort. PS: Dazu beigetragen hat auch, dass jeder (Lehrer, Schüler und auch der Deputy Director) auf dem Camp einen "Buddy" hatte. Der wurde vorher per Los gezogen. Seinem Buddy hat man dann die ganze Zeit auf dem Camp kleine Geschenke und Briefe zukommen lassen, natürlich immer über jemand anderen damit der Buddy nicht weiß, wer sein "Budder" ist. So bekam man dann zum Frühstück einen Teller mit Früchten, im Bus mal einen Schokoriegel, und so weiter. Sehr nett und irgendwie typisch Thai.

Gestern (Mittwoch, 23.1.) war ich mit dem gesamten 5. Jahrgang im Chitralada Palast, wo der König wohnt. Ihn persönlich durften wir zwar nicht sehen, aber seine Versuchsfelder und Projekte auf dem Palastgelände. Der König setzt sich nämlich sehr für die Weiterentwicklung der Landwirtschaft ein und hat deswegen viele Projekte ins Leben gerufen. Das ist auch einer der Hauptgründe, weshalb die Thais ihn so sehr mögen, die Liebe für den König war nicht von Anfang an so stark.

Vielen Dank für die Geduld, wenn ihr das jetzt alles gelesen habt!
Liebe Grüße
Klaus

Donnerstag, 17. Januar 2008

Mein Zwischenbericht

Meinen Zwischenbericht für AFS Deutschland könnt ihr hier nachlesen:
http://www.afs.de/freiwilligendienste.html/erfahrungsberichte/443-thailand-fsj-es-ist-einfach-grossartig.html

Achtung, sehr lang! Aber sicher gut für alle, die von dem Blog bisher nicht viel gelesen haben und einen Überblick bekommen wollen.
Gerade vom Boy Scout Camp wiedergekommen, morgen gehts auf ein anderes Camp der Schule, bin nur unterwegs zurzeit... Hoffentlich komme ich danach mal wieder zum Schreiben.

Liebe Grüße
Klaus

Sonntag, 6. Januar 2008

Frohes Neues Jahr!



Ein frohes neues Jahr an alle! Ich habe das Wochenende vor Neujahr mit meiner Gastfamilie bei unseren Verwandten (ca. 2,5 Stunden nördlich von Bangkok) verbracht. Wir sind da auf verschiedene Dorf-Feste gegangen, und es gab viel leckeres Essen (zum Beispiel ein Spanferkel). Montagnachmittag waren wir wieder zuhause und ich bin mit meinem Gastbruder in die Stadt gefahren. Da haben wir noch einmal nett gegessen, mein Glücksgriff eines Lottoloses hatte meiner Gastmutter nämlich 2000 Baht beschert. Danach haben wir noch Neujahrsgeschenke für meine Gasteltern gekauft, nach langer Suche wurden es eine Krawatte und Ohrringe. Später haben wir Jan getroffen und uns zusammen durch die Menschenmassen vor Central World, einer der großen Shopping Malls wo der größte Countdown Bangkoks stattfinden sollte, gekämpft. Auf der Bühne war noch ein bisschen Musik, aber dann war es auch schon soweit. Dieses Mal gab es hier zum Glück keine Bomben wie vor einem Jahr. Vielleicht wird das Land ja mal wieder etwas stabiler, aber daran gibt es noch viele Zweifel. Ich glaube kaum, dass das frisch gewählte Parlament eine volle Amtszeit durchhalten wird.


Diese Woche hat uns dann noch einer der FSJler aus Malaysia besucht, sich das Büro angesehen und wir waren zusammen im Vertigo, das ist ein Restaurant auf einem der höchsten Häuser Bangkoks. Schon ziemlich beeindruckend. Es war zwar für Bangkoker Verhältnisse auch sauteuer, aber im Vergleich mit Deutschland überhaupt nicht. Es gab auf der Toilette sogar jemanden, der einem das Wasser zum Händewaschen angestellt hat ;-).