Donnerstag, 1. November 2007

Ich bin Lehrer

Heute gings los. Ich wurde auf die Thailändischen Schüler losgelassen. Gleich vier Stunden am ersten Tag. Siebte Klasse, jeweils 50 Minuten. Da gerade in der siebten Klasse das Sprachniveau völlig unterschiedlich ist und ich ja auch noch keinerlei Erfahrung als Lehrer habe, hab ich ein ganz einfaches Thema genommen: Begrüßen und Kennenlernen. In den Klassen 7-9 sind oft Schüler mit sehr wenig Lust, die werden dann wahrscheinlich nach der 9. abgehen und auf die Berufsschule gehen. Die meinen dann auch, dass sie Englisch nie mehr bräuchten. Das macht das Unterrichten ganz schön schwer, aber ich hab versucht alle mal anzusprechen und die anspruchsvolleren Sachen eben mit den besseren gemacht.
Ganz ehrlich: Gleich nach der ersten Stunde konnte ich schon viel besser verstehen, wie sich meine Lehrer in Deutschland manchmal gefühlt haben müssen! Schule ist aber ganz schön anders: Ganz viel Frontalunterricht, sodass die Thais sich erstmal überhaupt nicht trauen IRGENDWAS zu sagen und sich mitten im Gespräch von einem abwenden um ihren Nachbarn auf Thai etwas zu fragen. Viele Lehrer benutzen ein Mikrofon, damit die Schüler sie hören können (wobei, eigentlich eher damit die vielen Schüler die es nicht interessiert sich unterhalten können und den Unterricht nicht stören). Türen und Fenster sind immer offen, weil es ja sonst sofort stickig wird (sagen jedenfalls die Schüler…). Ich hoffe mal, dass ich mich nicht zu sehr anpasse und so werde wie die Thai-Lehrer.

Ich bin übrigens eigentlich „Assistant Teacher“, helfe also einem Thai-Lehrer. Heute hatte ich auch jedes Mal eine Lehrerin mit dabei, aber die saß meistens draußen auf dem Flur und hat Sachen korrigiert. Wenn sie mal im Raum war, hat sie mich gerne mal unterbrochen, um den Schülern etwas zu erklären, auch wenn ich das in Easy English noch geschafft hätte.
Soweit so gut, das Unterrichten wird sicher eine große Erfahrung.

Liebe Grüße
Klaus

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